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Schwangerschaftsübelkeit: Was kann ich tun?

  • Autorenbild: Jessica Weiß
    Jessica Weiß
  • 7. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Übelkeit ist häufig eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft und sie ist sehr verbreitet. Denn Übelkeit und Erbrechen betreffen etwa zwei Drittel aller Schwangeren, insbesondere im ersten Trimester. Die Symptome können von leichtem Unwohlsein bis hin zur schweren Hyperemesis gravidarum reichen. Anders als häufig behauptet, tritt die Übelkeit nicht nur am Morgen auf, sondern kann während des gesamten Tages auftreten.


Doch woher kommt überhaupt die Schwangerschaftsübelkeit?


Aktuelle wissenschaftliche Studien haben das Hormon GDF15 (Growth Differentiation Factor 15) als Hauptverursacher der Schwangerschaftsübelkeit identifiziert. GDF15 wird während der Schwangerschaft vermehrt produziert und beeinflusst das Brechzentrum im Gehirn. Ein starker Anstieg dieses Hormons kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Besonders sind jene Frauen betroffen, die vor der Schwangerschaft einen sehr niedrigen DGF15-Spiegel hatten und deren Werte in der Schwangerschaft dann stark anstiegen.

Die Entdeckung der Rolle von GDF15 eröffnet in ein paar Jahren sicherlich neue Perspektiven für die Behandlung. Mögliche Ansätze könnten die Hemmung der GDF15-Rezeptoren oder eine Desensibilisierung durch Erhöhung des Hormonspiegels vor der Schwangerschaft sein. Doch diese Methoden befinden leider noch in der Forschungsphase und sind derzeit nicht verfügbar.

 

Was also tun?


Regelmäßig Essen

Habe immer einen kleinen Snack dabei und iss beim kleinsten Anzeichen von Übelkeit (auch wenn es kontraintuitiv ist). Plane außerdem kleine aber häufigere Mahlzeiten über den Tag hinweg ein.


Sei wachsam, was du verträgst

Vielleicht verträgst du nun fettreiche oder stark gewürzte Speisen viel schlechter als vorher. Achte genau auf deinen Körper und versuche die Lebensmittel zu vermeiden, bei denen dir besonders schlecht wurde


Ätherische Öle

Einige Frauen finden Linderung in der Nutzung ätherischer Öle. Beispiele hierfür wären: Zitrone, Mandarine, Ingwer, Pfefferminze, Orange und Grapefruit

 

Viel Trinken

Auch hier musst du das richtige für dich finden. Vielleicht klappt es mit der Kohlensäure gerade nicht so gut bei dir. Versuche auf Tees oder verdünnte Säfte auszuweichen.


Frische Luft

Manchmal hilft auch ein kleiner Spaziergang gegen Übelkeit


Ingwer

Vielen hilft die Einnahme von Ingwer: Als Tee, in Bonbons oder auch integriert in deinen Speiseplan.


Stressreduktion

Auch Stress kann Schwangerschaftsübelkeit verstärken. Versuche daher vermehrt Ruhepausen einzulegen und dich bewusst zu entspannen.


Akkupressur

Akupressur ist eine traditionelle Technik der chinesischen Medizin, die gezielten Druck auf bestimmte Punkte des Körpers ausübt, um Beschwerden zu lindern. Die Akupressur basiert auf der Idee, dass der Körper durch Energiebahnen, sogenannte Meridiane, miteinander verbunden ist. Indem man bestimmte Punkte auf diesen Bahnen stimuliert, können Blockaden gelöst und das Gleichgewicht des Körpers wiederhergestellt werden.

Bei Schwangerschaftsübelkeit wird besonders der Punkt Nei-Kuan (P6) an den Handgelenken verwendet. Dieser Punkt liegt etwa drei Fingerbreit unterhalb der Handgelenksfalte zwischen den beiden Sehnen. Schaue dir am besten You-Tube-Videos an, um den Punkt zu finden oder kaufe dir ein Akkupressur-Armband, das diesen Druck für dich ausübt.


Vitamin B6 (Pyridoxin)

Vitamin B6 kann den Hormonhaushalt stabilisieren und die Überreizung der Nerven, die für die Übelkeit verantwortlich sind, lindern. Die Einnahme sollte allerdings unbedingt mit einem Arzt abgestimmt werden.


Medikamentöse Therapie

Wenn die Schwangerschaftsübelkeit wirklich schwerwiegend und langanhaltend ist und die oben genannten Tipps nicht helfen, kann der Arzt mit medikamentöser Therapie helfen. H1-Antihistaminika wie Doxylamin in Kombination mit Pyridoxin sind bewährte Mittel. Auch Meclozin und Dimenhydrinat werden eingesetzt. In schweren Fällen können Dopaminantagonisten wie Metoclopramid oder Serotonin-Antagonisten wie Ondansetron verordnet werden. Die Wahl des Medikaments sollte individuell und in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

 

Ein kleiner Trost zum Schluss: Die Schwangerschaftsübelkeit bessert sich in der Regel nach dem dritten Monat. Also abwarten: Es wird wieder!



 
 
 

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