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Ist eine Hausgeburt gefährlich?

  • Autorenbild: Jessica Weiß
    Jessica Weiß
  • 2. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Sehr wenige Frauen in Deutschland planen eine Hausgeburt. Doch wieso eigentlich? Wer kann überhaupt eine Hausgeburt machen? Und ist das gefährlich?


Fragen über Fragen, die ich hier gleich beantworten möchte. Doch zunächst möchte ich auf eine andere Frage eingehen: Was ist eigentlich das wichtigste für eine gelungene und angenehme Geburt?


Damit eine Geburt funktioniert, das heißt alles seinen natürlichen Verlauf nimmt, muss die Frau sich vollkommen fallen lassen und am Ende der Geburt in eine Art Trance-Zustand kommen. Dies sorgt dafür, dass die Geburt schmerzarm ist und gut voranschreitet. Um sich wirklich fallen lassen zu können sollte man sich in seiner Umgebung absolut wohlfühlen. Es sollten Menschen anwesend sein, denen man vertraut und bei denen man sich fallen lassen kann. Es sollte eine angenehme Atmosphäre sein: angenehme Düfte, die passende Temperatur, schöne Musik oder meditative Hörangebote, freie Bewegung, d.h. sich in dir Position begeben zu können, die angenehm ist. All das ist zu Hause gegeben. Insofern eigentlich sich das eigene Zuhause prima als Geburtsort.



Doch neben den Wohlfühlfaktoren spielt natürlich auch Sicherheit eine wichtige Rolle. Man möchte also gut betreut werden.


Deswegen braucht man eine Hausgeburtshebamme. Diese ruft man, sobald es mit der Geburt so richtig losgeht und sie begleitet einen dann, bis das Baby auf der Welt ist. Der Vorteil bei diesem Modell ist: Man hat dauerhaft eine 1:1 Betreuung und es gibt kein rein und raus von fremden Personen wie im Krankenhaus. Im Krankenhaus kommt häufig eine Hebamme auf 2-3 Gebärende. Es kann also durchaus sein, dass gerade mal niemand im Raum ist, obwohl man Unterstützung bräuchte.


Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Hausgeburtshebamme schon gut kennt. Man hat sie monatelang kennengelernt und hat keine fremde Person vor sich. Studien zeigen außerdem dass es bei Hausgeburten sehr viel seltener zu Komplikationen und Interventionen kommt.


Eine Hausgeburt dürfen jedoch auch nur diejenigen machen, bei denen es keine gesundheitlichen Bedenken im Vorfeld gibt. Ausschlusskriterien sind etwa Blutgerinnungsstörungen, Präeklampsie, Thrombosen, schwere chronische Erkrankungen der Mutter oder Infektionskrankheiten (wie etwa HIV). Auch wenn das Baby zu früh oder zu spät auf die Welt kommt, ist keine Hausgeburt möglich.



Der Plan bei einer Hausgeburt ist also, eine Geburt durchzuführen, bei der keine medizinischen Eingriffe notwendig werden.


Aber was, wenn man währenddessen feststellt, dass doch medizinische Eingriffe nötig werden?


Für diesen Fall meldet man sich immer auch in einem möglich nahe gelegenen Krankenhaus an. Die Hausgeburtshebamme beobachtet den Geburtsverlauf genau und entscheidet im Zweifelsfall die Hausgeburt abzubrechen. Sie würde in diesem Fall dann ins Krankenhaus verlagert werden.



Kommen wir also abschließend noch mal zur Ausgangsfrage: Ist eine Hausgeburt gefährlich? Und die Antwort lautet ganz eindeutig: Nein! Im Gegenteil! Die Wahrscheinlichkeit für eine unkomplizierte, schmerzarme und interventionsarme Geburt ist sogar zu Hause sehr viel höher. Wer sich also für eine selbstbestimmte Geburt interessiert, sollte unbedingt eine Hausgeburt in Erwägung ziehen.





 
 
 

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