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Angst vor Geburt und wie es mir damit erging...

  • Autorenbild: Jessica Weiß
    Jessica Weiß
  • 5. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Apr.

Ich kann dir sagen: Wenn jemand weiß, was Angst vor der Geburt bedeutet, dann bin ich es. Noch bevor ich überhaupt schwanger war, habe ich mich intensiv mit Geburt und Krankenhäusern auseinandergesetzt. Man könnte auch sagen: Ich habe mich selbst in Panik versetzt. ...Dokus gesehen, negative Geburtsberichte gelesen, mich fertig gemacht – in Gedanken schon tausend Tode gestorben. Ich war Expertin in Worst-Case-Szenarien. Ich hatte so viele Horrorszenarien im Kopf, dass ich irgendwann überlegte, vielleicht doch keine Kinder zu bekommen – obwohl ich eigentlich immer Kinder haben wollte.


Schließlich beschloss ich dann, dass Kinder doch in Frage kämen, entschloss mich aber gleichzeitig, mich möglichst allem zu widersetzen, was in meinen Augen eine Klinikgeburt ausmachen würde.


Und als ich dann doch schwanger war, war für mich vom ersten Tag an klar: Ich brauche eine Hausgeburtshebamme, und zwar so schnell wie möglich. Ich recherchierte und schrieb alle Hebammen an, die einigermaßen in meinem Umkreis lagen. Am Ende hatte ich die Wahl zwischen zwei Hebammen, die Hausgeburt begleiteten und noch einen Termin für mich frei hatten.


Ich war froh, „untergekommen zu sein“. Doch trotzdem wollte ich mich intensiv auf meine Geburt vorbereiten. Also buchte ich einen Hypnobirthing-Kurs (und traf dabei eine sehr gute Wahl 😉 - Danke Nina!). Im Rahmen des Kurses (bzw. schon zuvor) las ich auch das Buch „HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt“ (übrigens sehr empfehlenswert). Ab diesem Zeitpunkt tat sich eine ganz andere „Geburtswelt“ auf. Mir wurde Schritt für Schritt klar, warum Geburten eigentlich so oft scheiterten und was sie brauchten, um zu gelingen. Ich nahm mir in der Schwangerschaft wirklich VIEL Zeit zum Üben. Entspannung war nämlich nicht gerade mein Steckenpferd. 😉


Ich glaube, ich habe WIRKLICH ALLES getan, was man an Geburtsvorbereitungsmaßnahmen überhaupt machen kann. Ich wollte mir definitiv nichts vorwerfen müssen. Außerdem bearbeitete ich meinen Mann ebenfalls vor. Ich stellte sicher, dass er meine Wünsche (Geburtswunschliste) bestens kannte und jederzeit die richtigen Entscheidungen (für mich) treffen würde können. Das war mir sehr wichtig und es war auch wirklich hilfreich.


Denn meine Hausgeburt fiel wenige Tage vor dem ET ins Wasser. Meine Blutwerte ließen eine Geburt in den eigenen vier Wänden nicht zu. Meine Hebamme sprang mir ab. Das riss mich noch einmal richtig tief in ein Loch. Ich hatte mich auf eine Hausgeburt vorbereitet und die Tatsache, dass ich nicht in eine Klinik würde gehen müssen, hatte mir sehr geholfen beim Kampf gegen meine Ängste. Meinen Geburtsort hatte ich mir monatelang genau ausgemalt. Und der war für mich zu Hause und nicht in einer ungemütlichen, unbekannten Umgebung, die mich an Krankheiten, Probleme und Komplikationen erinnerte. Dass das Grundgerüst meiner Traumgeburt in sich zusammenstürzte, machte mich fertig und ließ mich noch einmal richtig zweifeln. Konnte ich wirklich diese schöne, ruhige und entspannte Geburt haben, die ich mir ausgemalt und sorgsam vorbereitet hatte? Es würde jedenfalls um einiges schwerer. Das war klar.


Ich blieb dann unter Geburt so lange wie möglich zu Hause und ging erst in die Klinik, als die Wehen schon im Abstand von einer Minute kamen. Die Geburt wäre zu Hause sicherlich schneller, einfacher und entspannter abgeschlossen gewesen, denn ganz ehrlich: Die Fahrt ins Krankenhaus war eigentlich das Schlimmste an der Geburt und hat mich total aus dem Flow gebracht. Aber letzten Endes hatte ich dann doch noch eine sehr schöne und selbstbestimmte Geburt. Und spätestens seitdem kann ich sagen: Ja! Geburt kann schön sein. Geburt kann gut laufen und sich gut anfühlen. Geburt kann sich kraftvoll und bestärkend anfühlen!



 
 
 

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